• Stresssymptome

Stresssymptome zeigen die Grenzen der Belastbarkeit auf und sind als “Warnzeichen” zu verstehen.

Stresssymptome

Eine übermäßige Stressbelastung erkennt man am Auftreten von verschiedenen psychischen und körperlichen Symptomen. Diese Symptome sind als „Warnzeichen“ zu verstehen und vergleichbar mit einem „Warnlämpchen“ im Auto. Kurzfristig kann man derartige Warnzeichen meist ignorieren, auf Dauer kann dies aber zu erheblichen Folgen führen. Auf Dauer kann Stress zu einem Teufelskreis der Überlastung führen.

Dabei können Stresssymptome auf drei unterschiedlichen Ebenen auftreten:

  1. auf der körperlichen Ebene
  2. auf der Verhaltensebene
  3. auf der Ebene der Gedanken und Gefühle

Die Symptome auf Verhaltensebene sind auch für andere Menschen erkennbar. Von den Symptomen auf Ebene der Gedanken und Gefühle weiß nur der Betroffene selbst. Die folgenden Checklisten von Prof. Otto Benkert zeigen die wichtigsten Stresssymptome:

Checkliste 1
Stresssymptome auf körperlicher Ebene:

  • Übermäßiges Erschöpfungsgefühl
  • Schnellerer Pulsschlag, Gefühl des schnellen Pulses
  • Erhöhter Blutdruck
  • Schnellere Atmung, Atembeschwerden
  • Trockener Mund, trockener Hals
  • Feuchte Hände
  • Hitzegefühl
  • Rücken- und Nackenverspannungen
  • Gereizter Magen, Sodbrennen, Durchfall und Verstopfung
  • Unruhe
  • Muskelzuckungen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindelgefühle
  • Ein- und Durchschlafprobleme
  • Fehlendes sexuelles Verlangen

Dabei treten körperliche Stresssymptome zunächst meist nur während der Stressbelastung auf. Auf Dauer können sich jedoch körperliche Symptome auch von der Stressbelastung „entkoppeln“ und sich so „verselbstständigen“. Die Symptome können dann auch unabhängig von der Stressbelastung auftreten oder dauerhaft vorhanden sein.

Checkliste 2
Stresssymptome auf der Verhaltensebene:

  • Nervosität nach außen:
    Hastiges Sprechen; keine Muße beim Essen oder Unterhalten; insgesamt aktivierter und ruhelos; reizbarer, manchmal aggressiv
  • Mangelnde Leistung im Berufsleben:
    Weniger Energie; verminderte Kreativität; weniger entscheidungsfähig; gestörte Kommunikation mit Mitarbeitern; fehlende Konzentration auf das Wesentliche
  • Unkoordiniertes Arbeitsverhalten:
    Mehrere Dinge gleichzeitig bearbeiten; „sich in die Arbeit stürzen“; mangelnde Planung; Übersicht auf dem Schreibtisch und bei der Zeitplanung verlieren; ungeduldiges, ruheloses Arbeiten ohne Pausen; „nicht fertig werden“; Arbeit mit nach Hause nehmen
  • Unfähigkeit abzuschalten:
    Nachts an die Berufsarbeit denken; Verzicht auf Urlaub; keine Freizeit; keine Bewegung; weniger private Kontakte
  • Betäubungsverhalten:
    Unkontrolliertes Essen und Rauchen; vermehrter Alkoholkonsum; übermäßiger Kaffegenuss; gegen sonstige Gewohnheiten Einnahme von Schmerztabletten, Beruhigungs- und Schlafmitteln oder sogar Aufputschmitteln

Checkliste 3
Stresssymptome auf der Ebene der Gedanken und Gefühle:

  • Nervosität und nach innen:
    Angespannt; weinerlich; sorgenvoll; sich gehetzt fühlen; sich selbst unter Druck setzen
  • Unzufriedenheit und Ärger
  • Gefühl der Hilflosigkeit und Minderwertigkeit; Angst zu versagen
  • Selbstvorwürfe
  • Blockiertes Denken:
    Grübeln; Denkblockaden (black out); Leere; Vergesslichkeit
  • Missstimmung und Traurigkeit

Dabei bekommt nicht jeder Mensch alle genannten Symptome sondern reagiert mit „seinen persönlichen“ Stresssymptomen. So reagiert ein Mensch beispielsweise „mit dem Darm“ auf Überlastung, ein anderer Mensch merkt an der Verdauung unter Stress gar keine Veränderung, reagiert dafür aber mit Schlafstörungen. Andere Menschen entwickeln unter Stress Panikattacken bis hin zu einer Agoraphobie. So trivial es klingt: Wichtig ist, dass der Betroffene „seine Stresssymptome“ kennt. Denn nur dann kann der Betroffene beim Auftreten der Symptome auch „den Fuß vom Gas“ nehmen. Beim Auftreten eines stressbedingten Erschöpfungszustands wurden diese „Warnsymptome“ im Vorfeld meist über lange Zeit ignoniert oder bagatelliert. Ein Kernsymptom von Stress und Überlastung ist dabei die innere Unruhe.

Stress kann auch dazu führen, dass Gefühle und innere Anspannung nicht mehr ausreichend reguliert werden können und hierdurch unkontrolliert gehandelt wird. Auf diese Weise kann Stress auch zu Störungen der Impulskontrolle führen bzw. beitragen. Relativ häufig findet sich bei stark gestressten Menschen auch ADHS.

Stress zeigt sich auf der Ebene des Körpers, des Verhaltens und der Gedanken und Gefühle.

Behandlung von Stresssymptomen

Stresssymptome mindern die Lebensqualität und stellen ein Risiko für die Entwicklung verschiedener psychischer und körperlicher Erkrankungen dar. Stresssymptome sollten deshalb möglichst frühzeitig behandelt werden. Mit den richtigen Maßnahmen zur Stressreduktion und zur Verbesserung der Stressbewältigung lassen sich Stresssymptome meist rasch zur Abheilung bringen.

Mehr Informationen zum Abbau von Stress

Mit der Behandlung von Stresssymptomen beginnen: Was ist der erste Schritt?

Der erste Schritt bei Psychotherapie München ist immer ein Vorgespräch mit einer Länge von 25 Minuten. Im Rahmen des Vorgesprächs kann Ihr Behandlungsanliegen kurz besprochen und die weitere Vorgehensweise abgestimmt werden. Noch im Vorgespräch können dann Termine für die weitere Abklärung vereinbart werden.

Unsere Praxis hat ihren Sitz in München. Die Termine können persönlich oder online per Videosprechstunde wahrgenommen werden. Bitte beachten Sie dabei, dass es sich um eine Privatpraxis handelt.

Bei dem Wunsch nach einer Terminvereinbarung benutzen Sie bitte unser Kontaktformular.

Stresssymptome können mit den richtigen Maßnahmen meist rasch zur Abheilung gebracht werden.