• Psycho­therapie

Die tiefenpsychologische Psychotherapie ist eine Form der psychodynamischen Psychotherapie und Kern meines Behandlungsansatzes.

Psychische Belastungen können sowohl das Denken als auch das Fühlen und das Empfinden beeinflussen und so kann es zu Angsterkrankungen, Depressionen und psychosomatischen Symptomen kommen. Psychotherapie versucht auf diese Prozesse Einfluss zu nehmen und durch gezielte Reize einen Gesundungsprozess anzustoßen.

Wirkt Psychotherapie?

Nach über 100 Jahren psychotherapeutischer Forschung kann diese Frage inzwischen klar mit Ja beantwortet werden. Bestimmte Formen der Psychotherapie wirken bei bestimmten Symptomen und Erkrankungen. Besonders überzeugende Wirksamkeitsnachweise liegen für die kognitive Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die psychoanalytische Psychotherapie vor.

Wie wirkt Psychotherapie?

Dies ist abhängig von dem angewandten psychotherapeutischen Verfahren. Kognitive Verhaltenstherapie setzt vorwiegend auf der Ebene des Umlernens und der Verhaltensänderung an. In der tiefenpsychologisch fundierten und der psychoanalytischen Psychotherapie geht es hingegen darum das Unbewusste und daraus herrührende Symptome zu verstehen und diese hierdurch zur Abheilung zu bringen. Letztlich geht es in beiden Verfahren um eine gezielte Veränderung des Umgangs mit sich und anderen. Im Rahmen eines gelungenen psychotherapeutischen Prozesses kommt durch die gezielte Veränderung ein Heilungsprozess in Gang, Belastungssymptome klingen ab und die Lebenszufriedenheit steigt.

Welche psychotherapeutischen Verfahren gibt es?

Psychotherapien gibt es viele, ihre Zahl wächst ständig. Die zahlreichen Verfahren leiten sich jedoch fast immer von einigen wenigen konzeptionellen Grundansätzen ab. Der konzeptionelle Ansatz des Verfahrens benennt die theoretische Grundannahme und die daraus abgeleitete therapeutische Zielvorstellung. Dabei ist die Verfahrensfrage keineswegs nur von theoretischer Bedeutung. Die Grundannahmen bestimmen in jeder Form der Psychotherapie die Herangehensweise und so letztlich auch das Ergebnis (Beispiel). Im Wesentlichen gibt es drei verschieden psychotherapeutische Verfahren:

  1. Kognitive Verhaltenstherapie
  2. Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
  3. Psychoanalytische Psychotherapie

Aufgrund der überzeugenden therapeutischen Konzepte und bereits erbrachtem Wirksamkeitsnachweis sind diese Verfahren in Deutschland anerkannt und erstattungsfähig.

Wo liegt der Unterschied zwischen den Verfahren?

Die Unterschiede zwischen den Verfahren sind erheblich. Dies bezieht sich sowohl auf das Krankheitsverständnis, als auch auf die Behandlungstechnik und die Zielsetzung. So betrachtet die kognitive Verhaltenstherapie die Symptome – also beispielsweise eine bestimmte Angst – als die Erkrankung und setzt demnach das Abheilen der Symptome mit Heilung gleich. Die tiefenpsychologische und die psychoanalytische Psychotherapie sehen hingegen das Symptom – also beispielsweise die Angst – typischerweise als Zeichen eines unbewussten Konflikts. In der tiefenpsychologischen und in der psychoanalytischen Psychotherapie würde man also nicht die Abheilung des Symptoms mit einer Heilung gleichsetzen da die Ursache durch einen Rückgang des Symptoms nicht unbedingt beseitigt sein muss (Beispiel).

Muss man sich für ein bestimmtes psychotherapeutisches Verfahren entscheiden?

Letztlich muss sich jeder Patient im ambulanten Bereich für einen Therapeuten entscheiden und mit der Entscheidung für einen bestimmten Therapeuten fällt in der Regel auch die Entscheidung für ein bestimmtes Verfahren da die meisten Therapeuten nur in einem Verfahren ausgebildet wurden. Zudem kann selbst bei verfahrensübergreifender Qualifikation des Therapeuten immer nur eine Psychotherapie in einem der drei Verfahren beantragt werden.

Wie findet man das passende Verfahren?

Die Entscheidung für ein bestimmtes Verfahren ist meiner Erfahrung nach durchaus anspruchsvoll da bereits die Wahl des Verfahrens wesentlich das Ergebnis der Behandlung beeinflusst (Beispiel). Dabei ist es im Allgemeinen nicht möglich allein aus dem vorliegenden Symptomen das richtige Verfahren abzuleiten. Das passende Verfahren hängt weniger von der Symptomatik als von der Zielsetzung des Betroffenen ab. Die kognitive Verhaltenstherapie zielt auf eine rasche Abheilung der Symptome. Bei der tiefenpsychologischen und der psychoanalytischen Psychotherapie geht es zwar ebenfalls um eine Besserung der Symptomatik, diese wird aber durch das Verstehen und Bearbeiten von unbewussten Konflikten erreicht.

Wie lange dauert Psychotherapie?

Dies hängt vom Verfahren und vom Schweregrad der Erkrankung ab. Als Kurzzeittherapie bezeichnet man psychotherapeutische Behandlungen mit einer Länge von bis zu 25 Stunden. In diesen Bereich fallen auch Kriseninterventionen. Verhaltenstherapeutische Langzeitzeittherapien benötigen zwischen 45 und 80 Stunden in einer Frequenz von einer Behandlungsstunde pro Woche. Tiefenpsychologische Behandlungen benötigen zwischen 50 und 100 Stunden mit ebenfalls einer Behandlungsstunde pro Woche. Verhaltenstherapeutische und tiefenpsychologische Behandlungen dauern damit in der Regel zwischen ein und zwei Jahren. In bestimmten Fällen kann auch eine niedrige Frequenz oder eine höhere Stundenanzahl sinnvoll sein. Das umfangreichste psychotherapeutische Verfahren ist die psychoanalytische Psychotherapie. Eine psychoanalytische Standardverfahren hat eine Frequenz von 3x pro Woche und Stundenzahlen zwischen 160 bis 300 Stunden.

Welche Rolle spielt die Frequenz der Therapie?

Die Frequenz der Psychotherapie spielt eine erhebliche Rolle für den Behandlungserfolg. Sie kann mit der Dosis eines Medikaments verglichen werden. Umso höher die Frequenz desto stärker die Wirkung. Dabei werden aber paradoxerweise psychotherapeutische Behandlungen mit steigender Frequenz nicht kürzer, sondern länger. Verhaltenstherapeutische und tiefenpsychologische Behandlungen werden in der Regel mit einer Stunde pro Woche durchgeführt und dauern mit 45 bzw. 50 Stunden üblicherweise ca. ein Jahr. Psychoanalytische Psychotherapien haben in ihrer klassischen Form eine Frequenz von 3x/Woche und benötigen bei der üblichen Stundenzahl einen Zeitraum von 2 bis drei Jahren. Frequenzen unterhalb von 1x/Woche nur in bestimmten Fällen sinnvoll. Sinnvoll kann jedoch beispielsweise eine monatliche Frequenz im Anschluss an eine Psychotherapie sein um den weiteren Verlauf beobachten und ggf. frühzeitig reagieren zu können.

Wer bezahlt Psychotherapie?

Psychotherapie ist in Deutschland eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Die Psychotherapie muss jedoch in einem der drei anerkannten Verfahren durchgeführt werden da bei der Finanzierung über die Solidargemeinschaft eben ein Wirksamkeitsnachweis vorliegen muss. Bei privaten Krankenkasse ist die Kostenübernahme nicht einheitlich geregelt. Bei allen privaten Krankenkassen ist es aber zumindest üblich, dass die ersten fünf Sitzungen (sog. „probatorische Sitzungen“) ohne Antragstellung übernommen werden. Anschließend hängt die Kostenübernahme von den individuellen Vertragsbedingungen ab. Teilweise liegt eine Begrenzung der Kostenübernahme auf 20 oder 30 Stunden pro Jahr vor oder die Kostenübernahme erfolgt gestaffelt. Oft liegt aber auch keine Begrenzung vor und die Kostenerstattung erfolgt nach genehmigter Antragstellung (nach den 5 probatorischen Sitzungen) mit den üblichen psychotherapeutischen Kontingenten (s.o.).

Wie findet man den passenden Psychotherapeuten?

Viele Patienten halten sich bei der Suche nach einem Psychotherapeuten an die Empfehlung von Bekannten oder suchen einen Therapeuten in der Nähe auf. Diese Vorgehensweise muss nicht falsch sein, verspricht aber nicht unbedingt die besten Behandlungsergebnisse. Ich empfehle erst das Verfahren zu klären und sich erst dann für einen bestimmten Therapeuten zu entscheiden. Die Entscheidung für ein bestimmtes Verfahren beeinflusst dabei schon wesentlich das Behandlungsergebnis (Beispiel). Zudem sollte der Ausbildungshintergrund des Psychotherapeuten beachtet werden. Das Psychotherapeutengesetz regelt den Ausbildungsweg für ärztliche und psychologische Psychotherapeuten. Ärztliche Psychotherapeuten haben Medizin studiert und anschließend in der Regel eine entsprechende Facharztausbildung in Kliniken und Praxen absolviert. Psychologische Psychotherapeuten haben Psychologie studiert und anschließend eine psychotherapeutische Ausbildung an einem Ausbildungsinstitut gemacht. In Deutschland gibt es deutlich mehr psychologische als ärztliche Psychotherapeuten. Daneben gibt es noch Heilpraktiker für Psychotherapie welche für ihre Zulassung keinerlei psychotherapeutische Ausbildung nachweisen müssen (Artikel: Vergleich der verschiedenen psychotherapeutisch tätigen Berufsgruppen).

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